Alterswohnen STS AG ist ein Tochterunternehmen der Spital STS AG und betreibt in Steffisburg, Thun, Zweisimmen und Saanen insgesamt 135 stationäre Pflegebetten, sowie 58 Betten im Bereich Betreutes Wohnen.
Weiter werden Heimex-Dienstleistungen für benachbarte Alterswohnungen angeboten. Total werden über 200 Mitarbeitende beschäftigt und Ausbildungsplätze in der Pflege, Hauswirtschaft und Administration angeboten.
Das Projekt im Überblick
Der Grundstein basiert auf einer Strategie der Alterswohnen STS AG und Lean Hospital Consulting der Swisscom und wurde gemeinsam mit Ascom DACH 2017 am Standort Zweisimmen im Alterswohnen Bergsonne, welcher eine Pflegeabteilung, Seniorenwohnungen, Wohnungen mit Dienstleistung und eine Demenz-Abteilung beherbergt, implementiert. Darauf folgend wurde die Lösung auf das Spital STS AG und den Standort Burgstrasse in Thun, sowie das Alterswohnen Glockenthal in Steffisburg erweitert. Aktuell wird die Lösung in einem weiteren Step im Neubau Spitalmatte, multifunktional genutzt von der Alterswohnen STS AG und vom Verein Bergquelle Wohnen und Werken, umgesetzt.
Die Projekt-Anforderungen
Seitens des Betriebs wurden die Anforderungen an ein neues System definiert, bei dem besonders die Sicherheit für Bewohnende und Mitarbeitende ein wichtiger Aspekt war, aber auch die Integration anderer Systeme, wie zum Beispiel der Brandmeldeanlage, sowie die Kombination von Telefonie und Bewohnerrufsystem.
Die Lösung
Die entwickelte Lösung umfasst einen funkbasierten Bewohnerruf mit Tastern in den Zimmern, Alarmarmbändern für alle Bewohnenden, sowie einem speziell für die Pflege entwickelten GSM Smartphone Ascom Myco. In Verbindung mit einem Corporate Mobile Network (CMN) der Swisscom wurde ein sehr flexibles System geschaffen, welches ohne aufwendige Infrastruktur aufgebaut werden kann.
Hohe Sicherheit bietet beim Ausfall des Funknetzes ein Backup auf die verkabelten Stationsterminals. Bei Stromausfall stellt eine Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) die Stromversorgung sicher.
Sollte einmal das Funknetz ausfallen, so geht kein Alarm verloren, sondern wird immer noch auf den verkabelten Stationsterminals angezeigt. Zusätzlich ist die ganze Installation USV-geschützt, sodass kleinere Stromausfälle überbrückt werden können.
Neben der möglichen Integration anderer Systeme sowie der Gewährleistung hoher Sicherheit, sind Nutzung der Synergien und Ressourcen-Einsparungen ein wichtiges Element der implementierten Lösung. So beziehen die verschiedenen Standorte ihre Kommunikations- und Alarmierungsdienste virtualisiert von der ICT-Infrastruktur der Muttergesellschaft Spital STS AG in Thun.
Zusätzlich ermöglicht die Lösung einen synergetischen Nacht-Modus, in welchem mehrere Standorte gemeinsam betreut werden können. So können weitere Kosten und Ressourcen gespart werden, während die Sicherheit konstant gewährleistet ist.
Wird ein Alarm ausgelöst, geht er direkt an die Myco Smartphones der Pflegefachkräfte, die mit einem Blick sehen können, wo und welche Hilfe die Alarmgebenden benötigen. Durch ein Top-Display am Smartphone kann das Pflegepersonal den Alarm auch dann lesen, wenn es noch im Kittel steckt.
Vorher konnten Alarme der Bewohnenden lediglich am Stationsterminal angezeigt werden, was längere Laufwege für das Personal bedeutete. Der Alarm wird direkt mittels Tastenkombination auf der Alarmuhr der Bewohnenden quittiert.
Mit einem langen Tastendruck auf dem Staff-Tag kann die helfende Pflegefachkraft schnell und einfach Hilfe anfordern. Staff-Tag und Alarmuhren werden über eine leicht bedienbare Software verwaltet. Sollte eine Alarmuhr verloren gehen, kann eine Ersatzalarmuhr unkompliziert in das System eingebucht werden.
Sollten desorientierte Bewohnende versuchen, die geschützten Bereiche zu verlassen, wird dies durch Lokatoren an das System gemeldet und an die Myco-Smartphones weitergegeben. Auf diese Weise kann eine Pflegefachkraft schnell Bewohnende auf diskrete Weise aufhalten und schützen. Das gilt sowohl für den Innen- wie auch für den Aussenbereich.
Das innovative Beispiel zeigt, wie der Prozess der Digitalisierung in Altersheimen auch in kleinen Schritten und mit überschaubarem Aufwand realisiert werden kann.