Das Zumsy Birgli ist ein Alters- und Pflegeheim in Brienz, Berner Oberland in der Schweiz. Dank der bevorzugten Lage geniessen die Bewohnenden viel Sonne und eine einzigartige Sicht über den Brienzersee und in die umliegenden Berge. Die schön angelegte Gartenanlage mit Spazierwegen, Bänken, einer Vogelvoliere und einem Tiergehege lädt zum Verweilen ein.
Die Zusammenarbeit zwischen Zumsy Birgli in Brienz und Ascom begann bereits 2000. Damals fokussierte sich die Lösung auf ein Bewohnerrufsystem mit funkbasierten Ruftastern in den Zimmern und Benachrichtigungen an Pager. Wichtig war die Verwendung mehrerer Mobilgeräte durch die Pflegekräfte: Pager für Bewohnerrufe und DECT-Telefone für die Kommunikation. Aufgrund der guten Erfahrung wurde seitdem auf Ascom gesetzt, auch als 2021 der Entschluss fiel, die Lösung zu erweitern sowie die Kommunikation und Alarmierung zu vereinheitlichen.
Die Aufgabe
Die neue Lösung sollte die Kommunikation und Alarmierung vereinfachen und vereinheitlichen, um die Pflege zu entlasten und Kommunikationsfehler zu vermeiden. Daneben spielte auch die Sicherheit und Privatsphäre der Bewohnenden eine tragende Rolle. Zusätzlich war für Zumsy Birgli als Arbeitgeber auch die persönliche Sicherheit der Mitarbeitenden wichtig, um z.B. in Notfallsituationen per Knopfdruck sofort Hilfe rufen zu können.
Die Lösung
Die Plattform schafft eine ruhige und effiziente Umgebung, welche Alarme und Benachrichtigungen direkt und gezielt an die zugewiesene Pflegekraft sendet. Dies fördert eine angenehmere, ruhigere Umgebung für die Bewohnenden, wie auch die Pflege. Die Komplett-Lösung umfasst einen funkbasierten Bewohnerruf, Alarmarmbänder für alle Bewohnenden, sowie einem speziell für die Pflege entwickelten Smartphone Ascom Myco 3.
Basierend auf der aktuellen Ascom Plattform gibt es viele Möglichkeiten, die Lösung weiterzuentwickeln. Birgli wird sich stets dafür einsetzen, dass die Technologie den Gesundheitsprozess unterstützt und kein Selbstzweck ist
Eine Lichtruflösung für die Sicherheit der Bewohnenden
Die Lösung umfasst einen funkbasierten Patientenruf inklusive Ortung im ganzen Gebäude, sodass bei einem Ruf nicht nur die Kennung der Bewohnenden sichtbar ist, sondern auch wo sie sich im Gebäude befinden. Dies schafft weiter die Möglichkeit, Bewohnende mit Hinlauftendenzen mit einem bestimmten Profil zu verknüpfen, sodass das Pflegepersonal einen Alarm erhält, wenn die Bewohnenden das Gebäude verlassen. Um die Sicherheit der Bewohnenden zu erhöhen, setzt Birgli Trittmatten und Infrarotsensoren ein, die auf Funk-Basis in die Rufanlage integriert sind. In der Praxis bedeutet dies durch den kabelosen Betrieb eine geringere Sturzgefahr und keine Probleme beim Umziehen des Bettes. Dadurch sind auch unterschiedliche Rufe, wie z.B. „Bett verlassen“, möglich.
Optimierte Alarmierung mit Ausrichtung auf die Pflege
Mit der Einführung der Rufanlage hat Birgli auch die Alarmierung stärker auf das Pflegepersonal ausgerichtet, welches sich in der Nähe eines Bewohnenden befindet (Stationsebene). In Zukunft können die Bewohnenden den jeweils zuständigen Mitarbeitenden zugewiesen werden, heute sind die Arbeitsabläufe jedoch noch nicht auf diese Weise organisiert. Es wird deshalb aktuell an der Konfiguration der Lösung angepasst. Hinter dem ersten zuständigen Mitarbeitenden steht aber eine Eskalationskette, die sicherstellt, dass kein Alarm verloren geht.
Das Myco 3 als Companion für verstärkte Mobilität
Das Pflegepersonal nutzt heute das Myco3 WiFi/DECT mit Alarmtaste für Personal-Sicherheit als mobiles Gerät, was die Pager-, Telefon- und Tablet-Funktionen auf einem speziell für die Krankenpflege entwickelten Smartphone bündelt. Die Telefonie erfolgt über die DECT-Infrastruktur, die Alarmierung über WiFi mit einer Rückfalloption über das DECT-System. Die Pflegedokumentation (mit dem App-Partner CareCoach) ist über WiFi auf dem gleichen Gerät verfügbar. Andere Mitarbeitende verwenden ein Ascom DECT-Telefon für Telefonie und Alarmierung, das auf der gleichen Plattform wie das Myco basiert. So trägt die Lösung zu der Vereinfachung und Vereinheitlichung der Kommunikation bei.
Nächste Schritte auf der bestehenden Plattform
Die Skalierbarkeit der Ascom Plattform bietet vielseitige Möglichkeiten für die Zukunft. Jacqueline Sepanlo, Leitung Pflege und Betreuung, könnte sich dabei vorstellen, Sprache in den Patientenruf zu integrieren, sodass die Pflege mit den Bewohnenden vor Zimmereintritt sprechen kann. Auch eine Dekubitusprophylaxe und Inkontinenzversorgung, sowie eine Sprache-zu-Text-Funktion für die Pflegedokumentation wären von Interesse. Zusätzlich besteht Interesse daran abzuklären, ob die nächtlichen Kontrollen durch Technik ersetzbar wären. Dies würde nicht nur die Arbeitsbelastung des Personals verringern, sondern auch die Privatsphäre der Bewohnenden erhöhen und nächtliche Störungen vermeiden.
Ein großer Vorteil war, dass das neue Bewohnerrufsystem parallel zum alten System eingerichtet werden konnte. So war es einfacher dieses zu testen, bevor der „Go Live“ fiel. Auch die Unterstützung von Ascom bei der Inbetriebnahme war sehr gut.